Die wichtigsten Daten zum Ulanen-Regiment Nr. 9

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Das 2. Pommersche Ulanenregiment Nr. 9 war ein Kavallerie-Regiment der preußischen Armee, welches unter Abgaben anderer Kürassier- und Ulanen-Regimenter gebildet wurde. Der Stiftungstag ist der 7.Mai 1860.
Nach Fertigstellung der notwendigen Kasernen und Reitanlagen war Demmin ab 1862 einziger Standort. Es folgte später die Errichtung weiterer Gebäude.
Im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 blieb das Regiment auf der Insel Rügen ohne Feindberührung. Im "Bruderkrieg", dem Preußisch-Österreichischem Krieg 1866 erfolgte der erste Kampfeinsatz. Das Regiment hatte die ersten Verluste.
Im Deutsch-Französischem Krieg von 1870/71 überschritt das Regiment am 11.August 1870 die französische Grenze. Zahlreiche Gefechte, unter anderem bei Gravelotte-St. Privat, Metz und Verdun fanden statt. Am 28.Juni 1871 rückte das Regiment wieder in Demmin ein.
Im Jahr 1873 wurde ein Denkmal zu Ehren der gefallenen Regimentsangehörigen errichtet, welches später auf dem Wilhelm-Platz umgesetzt wurde.
Zu einem Einsatz von 90 Ulanen kam es ab 1904 in Deutsch-Südwest-Afrika.
Anlässlich des 50. Jahrestages des Bestehens des Regimentes fanden 1910 umfangreiche Feierlichkeiten und Paraden statt.
Nach der Mobilmachung marschierte das Regiment im August 1914 durch Belgien und Nordfrankreich. Es folgte im November 1914 die Verlegung an die Kriegsschauplätze der nördlichen Ostfront. Dort fanden Einsätze in den Masuren, vor Libau und Riga statt. Im Jahr 1916 kämpfte das Regiment in Rumänien. Damit endete die Zeit der Einsätze als Kavallerie.
Nach Verlegung an die Westfront Anfang 1917 folgten dort Einsätze an unterschiedlichen Frontabschnitten im Stellungskrieg. Die Zeit der Reiterattacken vorbei. Die Reiter wurden zu Infanteristen ausgebildet. Die Pferde wurden abgegeben. Zahlreiche Offiziere aus dem Regiment wurden zur Infanterie versetzt. Einige Offiziere ließen sich zu den neu geschaffenen Fliegerabteilungen versetzen.
Während der Jahre des Ersten Weltkrieges bestand in Demmin die Ersatz-Eskadron des Ulanen-Regimentes. Von 1914 bis 1916 bestand das Resere-Ulanen-Regiment Nr. 2, welches aus den Beständen des Demminer Ulanen- und Pasewalker Kürassier-Regimentes aufgestellt wurde und ausschließlich an der Westfront eingesetzt war.

In Demmin waren neben dem Garnison-Lazarett weitere Gebäude zur Aufnahme hunderter verwundeter und erkrankter Soldaten hergerichtet worden.
Nach letzten Kämpfen während des Rückzuges durch Flandern begann im November 1918 die Rückkehr nach Demmin. Die Reste des Regimentes wurden in Lüttich verladen. Am 11.11.1918 hatte die Oberste Heeresleitung einen Waffenstillstand für die Westfront unterzeichnet. In Demmin wurde am 11.11.1918 ein Soldatenrat gegründet. Am 19. November 1918 erreichte der Bahntransport Demmin. Hier erfolgte die Entlassung der eingezogenen Jahrgänge. Das 2. Pommersche Ulanen-Regiment Nr. 9 wurde am 31.12.1918 aufgelöst.
Aus der Ehrentafel im Buch über das Regiment von Ernst Günther v. Etzel von 1931 ist für den Zeitraum 1914 bis 1918 ersichtlich, dass während des Ersten Weltkrieges 223 Regimentsangehörige gefallen und vermisst sind oder in Gefangenschaft verstorben sind. Den Gefallenen des Regimentes zu Ehren wurde 1924 ein Denkmal in den Sandbergtannen eingeweiht.
In Demmin wurde 1921 der "Bund vaterlandstreuer 9. Ulanen" gegründet. In weiteren Städten Deutschlands wurden Ortsgruppen gegründet. Der Traditionsverein gab eine Zeitschrift heraus und organisierte Mitgliedertreffen.
Einige aktive Offiziere, Unteroffiziere und Freiwillige wurden nach mehreren Umstrukturierungen in die spätere 6.Schwadron des 6. (Preußischen) Kavallerie-Regiment übernommen, welches mit Standorten in Demmin, Pasewalk und Schwedt bestand. Diese Schwadron pflegte auch die Tradition der 2. Pommerschen Ulanen-Regiment Nr. 9. Die Schwadron ist 1934 nach Motorisierung und technischer Ausstattung als Nachrichten-Abteilung 23 nach Potsdam verlegt worden.
Gebäude und Reitanlagen wurden nach 1934 von der Reit- und Fahrschule des Wehrkreises II Stettin bis zum Kriegsende genutzt. Nach 1945 wurden Teile der Kasernen und Reitanlagen abgerissen oder einer zivilen Nutzung zugeführt.